"Ein optimales Lehrstück für angehende Juristen"
Uni-Professor Maximilian Herberger: Streit um Urheberrecht an
"Familie Becker" interessiert die Wissenschaft - Fall geht weiter
Von unserem Redaktionsmitglied
- CHRISTIAN LAUER -
Seine Stamm-Kneipe, sein Verein, das Gezeter mit Gattin Hilde - das sind die
Welten des Heinz Becker. Aber die Uni? Dazu noch die Juristerei? Man sieht den Mann mit der
Batschkapp förmlich abwinken: "Geh fott!" Dabei blickt der Saarbrücker
Professor Maximilian Herberger fasziniert auf die "Familie Heinz Becker". Zugegeben,
nicht das Treiben unter Bexbacher Dächern interessiert den Juristen so sehr, sondern das
Gerangel zwischen Gerd Dudenhöffer und Gerhard Bungert, die beide die geistigen Väter
von Heinz, Hilde und Stefan sein möchten. "Aus dem Fall müssen wir was für
unsere Juristen-Ausbildung machen", schoß es Herberger durch den Kopf, als er in
unserer Zeitung darüber las." Der Rechtsstreit um die "Familie Heinz Becker" hat
alles, was man als Beispiel für eine gute Ausbildung braucht", schwärmt der
Professor. Bungert und Dudenhöffer seien bekannt, "und der Fall ist wirklich
anspruchsvoll". An der Frage, wem die "Familie Heinz Becker" gehöre,
könne man den Studierenden viele urheberrechtliche Grundbegriffe klarmachen. Der
Uni-Professor hofft im übrigen auf die Hilfe der streitenden Parteien: "Wenn Bungert
und Dudenhöffer uns alle Schriftsätze übergeben würden, könnten wir
daraus ein optimales Lehrstück für die Uni erstellen." Bis dahin hat
Herberger den "Fall Heinz Becker" schon mal auf die Internet-Seiten seines
Fachbereichs genommen. Unter www.jura.uni-sb.de/urheberrecht/heinzbecker ist somit
schwarz auf weiß dokumentiert, daß der Becker Heinz tatsächlich die hohe
Wissenschaft beschäftigt.
Der Stoff wird den Juristen an der Saar-Uni so schnell nicht ausgehen. Denn
nun dreht Bungert "den Spieß um", wie er im SZ-Interview erklärte.
Dieser Spieß nennt sich im Juristen-Deutsch Abmahnung. Erst war es Dudenhöffer,
der ein solches Papier verschicken ließ, nun hat Bungerts Anwalt ein Abmahnungsschreiben
aufgesetzt. Dudenhöffer soll sich danach verpflichten, nicht mehr zu behaupten, er
sei der alleinige Schöpfer der "Familie Heinz Becker".
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